Aus der Bad Blankenburger Nicolaikirche soll ein Schmuckstück werden - Aktuelles - Kirchgemeinde - Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde
Aus der Bad Blankenburger Nicolaikirche soll ein Schmuckstück werden
Gemeindekirchenratsvorsitzender Bernd Kerntopf und der Vorsitzende des Kirchenbauvereins Michael Pabst (von links) bedanken sich für die bisher geleistete Unterstützung. Foto: Roberto BurianGemeindekirchenratsvorsitzender Bernd Kerntopf und der Vorsitzende des Kirchenbauvereins Michael Pabst (von links) bedanken sich für die bisher geleistete Unterstützung. Foto: Roberto Burian
Bund fördert Sanierung der Orgel mit 45.000 Euro

In einer Stadt gibt es nicht nur Menschen sondern auch Häuser. Die Gebäude erzählen viele Geschichten – wenn man sie zu verstehen weiß. Die Stadtkirche St. Nicolai in Bad Blankenburg gehört zu den ältesten Baudenkmälern der Stadt, neben dem Rathaus und der Burg Greifenstein. Das Gotteshaus ist mit seinen 450 Sitzplätzen ganzjährig nutzbar. In ihm finden neben den Gottesdiensten u.a. Konvente und zahlreiche Konzerte statt.

Doch längst nagte auch an dem Bauwerk der Zahn der Zeit. Im Mai 2018 hatten die aufwendigen Bauarbeiten an der Kirche begonnen. Die ersten Schritte der Generalsanierung sind gemacht. Der Turm, das Dach, die Türen und Fenster, die Elektroinstallation sowie das gesamte Mauerwerk sind fertig saniert und 2 Glocken wurden erneuert. Die Innenarbeiten, insbesondere Malerarbeiten, haben begonnen und sollen im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

Zur Einwerbung der dazu notwendigen Finanzmittel wurde 2016 ein Kirchbauverein gegründet. Dieser Verein entwickelte verschiedene Modelle um die Aufmerksamkeit der Bürger auf die Sanierung der Kirche zu lenken und die Spendenbereitschaft anzuregen. Michael Pabst ist zufrieden, bislang ist alles noch im Zeitplan, sagt der Vorsitzende des Kirchenbauvereins. Sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Realisierung der Projekte war und ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Ankerstein GmbH von sehr großer Bedeutung. Das erste Projekt war, und ist noch, die sogenannte „Minikirche“ aus 5 Ankerbausteinen. Für eine Spende, grösser als 10 Euro, bekommt der Spender als Dank eine solche „Minikirche“ geschenkt. Es konnten bereits mehr als 500 vergeben werden.

Ein weiteres Projekt ist die sogenannte „Modellkirche“ aus ca. 4600 Ankersteinen. Hier kann jeder Spender einen oder mehrere Bausteine für je 5 Euro „kaufen“ und damit die Sanierung unterstützen. Die Modellkirche wurde zu verschiedenen Anlässen vor den Augen von Besuchern durch das Mitglied des Arbeitskreises „Ankerfreunde“, Alfred Puschmann, aufgebaut. Diese soll anlässlich der Adventsmeile am 26.November in Bad Blankenburg in der „St. Nikolaikirche“ fertiggestellt, und um 15 Uhr feierlich enthüllt werden. Die „Modellkirche“ soll in der Zukunft an öffentlichen Stellen, wie etwa im Foyer des Rathauses oder der Stadthalle, ausgestellt werden und so um Spenden werben. „Ich bedanke mich im Namen des Vereins und der Kirchgemeinde für die bisher geleistete Unterstützung. Ich denken wir können vorweisen, dass wir das Geld gut angelegt haben, wenn man sich unsere Kirche ansieht“, sagt Pabst. Er bitte darum, trotz der schwierigen Zeiten, nicht in der Spendenbereitschaft nachzulassen, denn es gebe noch jede Menge zu tun. So stehen unter anderen die Orgelsanierung und deren Wiedereinbau noch als Aufgabe vor der Gemeinde. Für die Restaurierung der Königin der Instrumente fließen 45.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes, informierten die Ostthüringer SPD-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Kaiser und Reginald Hanke FDP. „Das sind gute Nachrichten für Bad Blankenburg", so die Thüringer Abgeordnete über den Beschluss im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. „Das Denkmalschutzprogramm ist sehr gefragt. Viele, gerade kleinere Baudenkmäler können von einer Förderung profitieren und so erhalten werden. Der Bund beteiligt sich an der Finanzierung und stellt Mittel für Maßnahmen an Orgeln zur Verfügung, die national bedeutsam sind oder die national bedeutsame deutsche Orgellandschaft aus klanglicher, historischer oder technischer Sicht mitprägen.

Die Orgel aus der Werkstatt Gustav Heinze in Bad Blankenburg gehört dazu. Hierdurch soll die öffentliche Wahrnehmung der Bedeutung des Instrumentes gestärkt werden“, so Kaiser. Die Orgel wurde bereits 2019 demontiert und nach Sieversdorf bei Frankfurt/ Oder zur Orgelbaufirma Scheffler gebracht. Dort wird sie generalüberholt. Dies wurde u.a. notwendig, da die Orgel von Schwamm und Pilz befallen war. Kaiser dankt allen, die diese Sanierung ermöglichten, allen voran dem umtriebigen Kirchenbauverein und der Gemeinde um den Gemeinderatsvorsitzenden Bernd Kerntopf sowie Kantor Christoph Böcking.

Text: Roberto Burian
11.11.2022